Das Museumskonzept sprengt den üblichen Rahmen herkömmlicher Museen. Zuerst überrascht es durch seine Lage in einem kleinen Strassenladen. Das Schaufenster dient temporären Ausstellungen die man rund um die Uhr sehen kann. So hat sich unser Museum zu einer Attraktion für Stadtbummler entwickelt und ist auch zu einem beliebten Ziel der hiesigen Stadtführungen geworden. Egal ob die Museumtüren offen sind oder nicht kann man von dieser Daueranimation profitieren.
Die meist geschätzte Eigenschaft unseres Museums ist, dass der Besucher alles anfassen darf, mit Ausnahme des Museumführers, versteht sich. 😉 Während des Besuchs wird der Besucher eingeladen, die Objekte zu manipulieren und eignet sich deshalb ganz besonders für Sehbehinderte. Die Beziehung zu einem historischen Objekt ist umso intensiver, wenn man es in der Hand halten kann und aus nächster Nähe die Details betrachten darf.
Beim Betreten wird der Besucher in einer einladender und intimen Atmosphäre begrüßt, als ob man bei jemandem einen persölichen Besuch abstattet. Die Reise durch 5’000 Jahre Geschichte erfordert einen Museumsführer, auch wenn das Ganze in einem Raum von weniger als 12m2 statt findet. Genau diese direkte menschliche Beziehung macht den ganzen Unterschied aus. Man fühlt sich in eine private Sphäre eingeladen fals ob man in einer kleinen Zeitmaschine, durch die Epochen reist.
Das Museum und seine Spezialisten reisen vor Ort auf Anfrage von Schulen, öffentlichen Veranstaltungen und interessierten Gruppen, um ein Stück Geschichte anhand vertrauter Objekt zu vermitteln. Das Beispiel eines noch heute alltäglichen Gebrauchsgegenstandes erleichter den Einblick in vergangene Zeiten. Oft nutzen wir die Schuhgeschichte als Vorwand zu aktuellen Themen (Mode und Gesellschaft, Mobilität, Kultur, Kunstgeschichte, Wirtschaft, technologischen Entwicklung usw.).
Es handelt sich auch um ein Museum in welchem man arbeitet und die Exponate herstellt. Welch anderes Museum stellt seine Sammlung in den eigenen vier Wänden her? Das langfristige Ziel ist die Wiederherstellung der ca. 400 bekannten Schuhstile archäologischer Schuhe Europas. Der eigentliche Schatz der Sammlung ist das immaterielle Kulturerbe. Die Ausstellungsobjekte sind im Grunde genommen das Beiprodukt einer Ansammlung von Kenntnissen und Praxis; die Materialisierung eines unsichtbaren Erbes.