Alles begann im Jahr 1983 mit der Eröffnung eines kleinen Lederhandwerksbetriebes. Der Mangel an Raum und Ressourcen für Maschinen gibt den Ton von Anfang an. Der Wunsch ist es, die rein manuelle Arbeitstechniken des Lederhandwerk aus vorindustriellen Zeiten zu erkunden. Die Neugier treibt den Handwerker Serge Volken dazu nach verschiedenen Quellen zu suchen und mehrere Ateliers in Europa und den Vereinigten Staaten zu besuchen. Die Begegnung im Jahr 1991 mit jener, die binnen äusserst kurzer Zeit seine Frau werden soll brachte den akademischen Ausblick in das Unternehmen. Sie erkannten die Notwendigkeit der Wiederbelebung in vergessenheit geratene Techniken und Kenntnisse wieder zu beleben und dadurch der Erhaltung einem materiellen und immateriellen Kulturgut aktiv beizutragen.
Das Ehepaar spezialisierte sich auf dem Gebiete der Lederarchäologie und -erhaltung nach intesivem Studium und Praktikum in den Niederlanden. Im Jahr 1993 gründeten sie die Fachstelle für Calceologie und historische Leder GENTLE CRAFT. In kurzer Zeit gelang es ihnen die Aufmerksamkeit nationaler und internationaler archäologischer Dienste und verwandter Institute zu gewinnen. Ihr hoch spezialisiertes Fachgebiet macht aus ihnen eine unumgängliche Referenz im Bereich archäologischer Leder, deren Erhaltung und anderen Aspekte in Bezug zu altem Leder und seiner Verarbeitung.
Nach zehn Jahren dieser hoch spezialisierten und einzigartigen Fachstelle in Europa gründete das Paar ihr eigenes Schuhmuseum mit der Absicht die gesammelten Schätze neuer Erkenntnisse und alten Wissens mit der Öffentlichtkeit teilen zu können. Das eintrittsfreie Museum ist vollständig vom Ehepaar finanziert dessen Einkommen von verschiedenen Mandaten öffentlicher Institutionen herrühren. Diese decken knapp zwei Drittel der in die Grundforschung investierten Zeit, vom Zeitaifwand, der Gratisführungen durch die Schuhgeschichte schon gar nicht zu sprechen.
Anlässlich des zehn jährigen Bestehens des Schuhmuseums wurde ein Förderverein gegründet, der Verein für das Schuhmuseum (Association du musée de la chaussure AdMC). Nach dem Vorbild der sanierung und des Neuaufbaus des Rôtillon-Quartiers schlug der Verein zunächst eine Neugestaltung des Museums vor mit dem Projekt „peau neuve 2014“. Nun sucht der Verein nach Mitteln nach einer dauerhaften Unterstützung dieses kleinen musealen Juwels das eine permanente Attraktion für sein Quartier und die Stadt anbietet.